Donnerstag, 28. Juli 2016

Wahrnehmung * Fremdwahrnehmung und Eigenwahrnehmung oder ich suche mir einen Liebhaber


Ich glaube jeder tut sich damit schwer, sich selbst zu beschreiben. Deshalb wird ja oft auch gern in Vorstellungsgesprächen gefragt, wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben und im Gegensatz dann dazu und wie würde Ihre Familie Sie beschreiben und das mit 3 möglichst knappen Begriffen bzw. Adjektiven.

 

Auch ich tue mich damit schwer und ich tue mich auch damit schwer, was andere von mir halten. Bzw. damit was ich meine, das andere von mir denken. Das rührt vielleicht daher, dass ich nicht unbedingt eine hohe Meinung von mir selber habe. Aber ich weiß, wie so oft im Leben, was ich nicht will, denn das ist meist einfacher, als zu wissen was man will.

 

So, möchte ich z.B. obwohl ich Mutter und Freundin und Ehefrau bin, nicht nur als solche wahrgenommen werden. Ich bin doch immer noch ich und möchte auch als Frau wahrgenommen werden.

 

Beispiel gefällig? Mein Mann und ich, reden uns nicht mit Vornamen oder Spitznamen an, sondern wenn wir in Gegenwart der Kinder miteinander reden, als "Mama" und "Papa". Papa kannst du mal bitte die Butter rübergeben, Mama kannst du mal den Tisch abwischen usw. Zu leicht reden wir auch so weiter, wenn die Kinder im Bett sind.

 

Dabei können wir dann doch eigentlich ganz normale Erwachsene sein und da möchte ich mich auch begehrt und sexy fühlen und halt als Frau wahrgenommen werden. In einer langen Beziehung schläft sowas natürlich allmählich ein und es schleicht sich der Alltagstrott ein. Und mir ist natürlich auch klar, dass es nicht so sein kann, wie am Anfang einer Beziehung wo alles noch rosarot ist, und aufregend, wo man sich noch mit ganz anderen Augen gesehen hat und kaum aus dem Bett rauskam.

 

Wenn man etliche Jahre zusammen ist und dann auch schon einiges gemeinsam erlebt hat, wie Krankheiten (z.B. Magen-Darm) oder auch Kinderkriegen, dadurch schlaflose Nächte und Ringe unter den Augen bis zum Mond, dann kann nicht alles sexy sein, was Mann oder Frau grad macht. Aber dennoch möchte ich mich begehrt und sexy fühlen. Dafür bin ich doch schließlich Frau.

 

Hängt also alles von mir und meiner Einstellung ab? Wenn ICH mich sexy fühle, bin ich das dann auch? Das würde zumindest erklären, warum man als Singlefrau keinen anständigen Mann findet. Sobald man allerdings in einer Beziehung ist, wird man plötzlich für andere Männer interessant und sie kommen aus ihren Löchern gekrochen. Man, also hier Frau, strahlt wohl nicht mehr dieses Verzweifelte aus. Oder es ist das Konkurrenzdenken, oh, andere finden sie toll, vielleicht ist sie ja wirklich toll und nicht nur der gute Kumpel?!

 

Denn die Kumpelthematik kenne ich nur zu gut. Schon früher war ich immer die Kumpeline, die die meistens immer männliche beste Freunde hatte. Ich war quasi einer von ihnen, ich hatte immer mehr männliche Freunde, als Freundinnen. Nie sahen die Jungs ein Mädchen in mir, sondern immer nur den Kumpeltyp.

 

Auch heute noch. In meiner Mittagspause gehe ich immer in einem Grüppchen zum Essen. Ich meist, die einzige Frau. Es hat natürlich alles auch seine Vorteile, so bin ich im Fußballsachen stets auf dem neuesten Stand, weiß wie die Männer so ticken und muss allerdings auch manchen derben Spruch einstecken, da sie vergessen, dass ich halt doch irgendwo eine Frau bin.

 

Und das bin ich. Es regnet in Strömen, aber die Herren der Schöpfung wollen unbedingt zurück zur Arbeit, statt abzuwarten. Alle haben Kapuzen mit oder Jacken, nur ich nicht. Alle flitzen und ich werde pitschepatschenass. Nicht so eine zierliche blonde Dame, aus einer anderen Gruppe, ihr wurde eine Jacke angeboten, so dass sie halbwegs trocken das Büro erreichte.

 

AHA.

 

Weiteres Beispiel? Heute wurde ich darauf reduziert, dass ich Mutter bin. Aha die Zweite, wenn man also Kinder hat, ist man aus dem Rennen? Dann ist man keine Frau mehr? Dann darf man nicht mehr mitreden? Aus meiner Mittagsgruppe weiß ich was eine MILF ist (Mother I Like to fuck). Es scheint sie also doch zu geben, diese Mütter, die so viel mehr sind. Z.B. Eine Heidi Klum.

 

Wir Normalomütter werden also weder von unseren Kollegen, noch von unseren Ehemännern als noch begehrenswerte Frauen wahrgenommen. Für die einen sind wir aus dem Rennen, da Vergeben und für die anderen sind wir sowieso immer da und "verfügbar".

 

Mein Mann sagte vor Jahren mal zu jemanden, der es mir dann brühwarm weitererzählte, warum soll ich mir noch Mühe geben? Ich bin bald verheiratet und habe Kinder, wozu dann noch?

 

Okay, mir fallen da 1000 Gründe ein. Aber da gehören in einer Beziehung ja auch immer zwei zu. Da müssen sich beide Mühe geben und nichts für gegeben hin nehmen, sondern kämpfen.

 

Aber es heißt ja auch, liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest. Und schon meine Oma wusste, es ist egal wen du nimmst, bleib mit ihm zusammen, denn auch wenn die anderen noch schöner oder einfacher scheinen, der Schein trügt, denn auch die haben ihre Macken. Und so brauchst du dich letztlich nicht scheiden lassen, weil du nur vom Regen in die Traufe kommst. So die Theorie meiner Oma.

 

Bin ich eine frustrierte Ehefrau in der Midlifecrisis? Kann schon sein, vielleicht suche ich mir demnächst einen Liebhaber. Aber den muss ich wahrscheinlich dafür bezahlen *grins*

 

Und das Fazit? Heute keines, man kann nicht immer kämpfen, manchmal sind wir Frauen zu stark, da haben die Männer Angst vor und manchmal sind wir zu gefühlsbetont und verweichlicht, so dass die Männer mit unseren Emotionen überfordert sind. Und wir doch eigentlich auch, manchmal, zumindest ein bisschen. Irgendwie.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Von Vorstellungen und Erwartungen


Heute habe ich nach einiger Zeit mal wieder meinen von mir ernannten Mentor getroffen. Und ich werde immer noch einen Teufel tun und ihm erzählen, dass ich ihn zu meinem Mentor ernannt habe.

Boa was war ich heute wütend auf ihn. Warum? Genau deshalb, weil er immer so schön fragen kann: warum? Wieso? Weshalb? Er hat in der Sesamstraße bestimmt immer gut aufgepasst. Ich finde es ja eigentlich ganz toll, dass er immer so viel fragt und hinterfragt. Endlich zeigt mal jemand Interesse an mir und meinen Gedanken. Er nimmt Aussagen von mir nicht einfach so hin, sondern fragt: warum? Nur heute war ich echt wütend auf ihn, ganz einfach weil ich andere Erwartungen an unseren Gesprächsverlauf hatte.

Er: und? Ich stolz: ich habe endlich angefangen zu schreiben. Ich ging jetzt von einem, ach wie toll und kann ich mal lesen und zeig mal her aus. Aber nein, nichts dergleichen. Wo hast du es denn schon veröffentlicht? Und warum nicht? Und du musst ein Ziel haben und eine Zielgruppe. Überleg dir genau wo du hinwillst und was du eigentlich willst.

Und das genau ist doch meist das schwierige im Leben, zu wissen was man will. Es fängt ja schon beim Frühstück an, will ich gesundes Müsli oder will ich Schokobrötchen? Will ich mir was Gutes tun oder meiner Seele. An jeden einzelnen Tag muss ich unzählige von Entscheidungen treffen. Eine Aneinanderreihung von Verkettung von glücklichen und erfolgreichen oder weniger geeigneten Maßnahmen. Und dabei soll ich noch das große Ganze nicht aus den Augen verlieren?!

Darüber habe ich mich schon damals mit meinen Deutschlehrern ständig gestritten. Denn ich glaubte und glaube es bis heute nicht, dass in Interpretationen von Gedichten und Geschichten was Wahres dran ist. Ich glaube nicht, dass Goethe sich hingesetzt hat und sich vorher haargenau über jedes einzelne Wort Gedanken gemacht hat, vielleicht klang das Wort einfach so schön? Und ich verstehe bis heute nicht an welcher Stelle genau Effi Briest in Fontanes Geschichte Ehebruch begangen haben soll.

In Deutsch war ich also immer schlecht bzw. bekam ich schlechte Noten. Einfach weil ich immer etwas anderes in die Geschichten und besonders in Gedichte hineininterpretiert habe. Dabei mache ich das heute noch gern in Meetings, die anderen reden und reden und meist drehen sie sich doch nur um sich selbst und ich suche mir ein Lieblingswort aus. Funktioniert so ähnlich wie Bull-Shit-Bingo ist nur schöner. Ein Kollege sagt ein tolles Wort, das einfach nett für mich klingt. Und dieses Wort ist so lange für mich der Gewinner des Meetings bis ich ein neues Wort finde. Inhaltlich ist halt viel nur leeres Gerede um den heißen Brei und Selbstdarstellung.

Ihr könnt also sicher sein, ich werde mir nicht tagelang Gedanken um einzelne Wörter hier machen und ihr müsst sie auch nicht interpretieren. Vielleicht klingen sie einfach nur schön.

Gut, Wörter sind also Mittel zum Zweck. Ist dann das Wort, das Ziel oder der Satz. Oder ist der Weg das Ziel? Es gibt so viele schöne Sprichwörter zum Thema Wege und Ziele. Eine Freundin und ich sind mal an einem Abend auf über 30 gekommen. Und das kann je nach Stimmung variieren. Von ohne Ziel ist auch der Weg egal, über du bist auf dem richtigen Weg, wenn du dich nicht mehr umdrehst, über Wege entstehen dadurch dass man sie geht und wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.

Vielleicht hat also mein Mentor doch recht? Brauche ich ein Ziel? Und es ist nicht auch meistens so, dass (zumindest in meinem Fall) man sich immer aufregt und je mehr man drüber nachdenkt, doch vielleicht ein bisschen Wahrheit dran ist.

Es gibt ja die 4 Phasen des Trauerns, vielleicht sind es einfach die 4 Weisheiten des (Über)Lebens?


Nicht-Wahrhaben-Wollen

Emotionen

Suchen, Finden und sich trennen

Neuer Selbst- und Weltbezug


Dazu im Vergleich die Phasen von Liebeskummer:


Erste Vorahnungen

Erstarrung

Aktivismus

Eingeständnis

Wut

Akzeptanz / und / oder Verzweiflung


Beiden gemein, also erst das Leugnen, dann das Aufbrechen der Gefühle und dann die Verarbeitung oder Akzeptanz.


Spitzfindig seien hier auch mal die Phasen der Geburt erwähnt:


Eröffnungsphase

Übergangsphase

Austreibungsphase

Nachgeburtsphase.


Passt irgendwie auch. Man nimmt erst immer das Gesagte auf, dann reagiert man aus einem 1. Impuls heraus und dann kann man daraus was machen oder man lässt es.


Wie schon mal im 2. Text erwähnt, fragt mein Mann immer, wie lange willst du dich denn aufregen. So lange bis ich was Neues zum Aufregen gefunden habe. Ist so. Bin ich jetzt immer noch wütend auf meinen Mentor? Nicht wirklich, er hat nur ein anderes Zielbild als ich und andere Vorstellungen und Ideen. Und das ist auch gut so. Denn würde ich mich selbst coachen können, würde ich es machen.

Es ist immer hilfreich mal die Sichtweisen von anderen zu hören. Ja, man kann mal versuchen sich in die anderen hineinzuversetzen, also die Perspektive zu wechseln. Aber letztlich ist man da ja noch immer sich selber. Wenn man aber mal andere um Rat oder eine Meinung fragt, dann muss man auch mit Antworten rechnen. Und diese Antworten können manchmal auch ganz anders ausfallen, als man vorher vermuten würde. Hierzu ist es auch mal ratsam seinen "Feind" zu fragen, denn der wird dir immer schonungslos die Wahrheit sagen.

Und dann kann man was mit dieser "Wahrheit" machen oder man bleibt in seiner Welt. Manche machen dies bewusst und andere leben einfach in ihrer Welt ohne auch nur zu ahnen, dass es etwas anderes da draußen geben könnte.


Fazit: man muss sich entscheiden: ist der Weg das Ziel oder das Ziel das Ziel. Und das jeden Tag aufs Neue. Uns allen viel Erfolg dabei.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Die Heimkehr der verlorenen Tochter


Ich bin mal wieder in meiner Heimatstadt zu Besuch. Das bin ich nicht oft, jedenfalls nicht mehr so oft wie früher. Eigentlich viel zu selten und doch irgendwie gefühlt viel zu oft. Erst will ich nicht hin und wenn ich dann da bin, möchte ich eigentlich doch gleich lieber wieder fahren. Noch mal gute 10 Stunden ins Auto? Ach egal, Hauptsache weg. Hauptsache sich nicht der Vergangenheit stellen.


Denn das ist es doch jedes Mal, sich der Vergangenheit, seiner Vergangenheit, Kindheit und Jugend stellen. Und das bedeutet halt auch jedes Mal Arbeit. Es ist nicht wie Urlaub an einen fremden Ort, wo alles neu und aufregend ist.


Hier in dem altbekannten Städtchen, wo du aufgewachsen bist, kennst du jedes Eckchen, lauern an jeder Ecke Erinnerungen. Das beschäftigt mich zurzeit auch sehr: Erinnerungen. Ich habe nur wenige Erinnerungen an meine frühe Kindheit und wenn nur schlimme Erfahrungen. Oder halt das was man immer wieder an Anekdoten auf Familienfeiern erzählt bekommt, bis man es selber zu seinem Erfahrungsschatz dazuzählt, obwohl man sich nicht wirklich erinnern kann.


Wie kann ich das also bei meinen Kindern ändern? Wie kann ich gewährleisten, dass sie nicht nur schlimme Erinnerungen an ihre Kindheit haben? Und warum vergisst man immer das Schöne und kann sich nur an gravierende einschneidende Ereignisse erinnern? Ich will nicht, dass meine Kinder sich später nur an die schimpfende Mama erinnern, sondern z.B. daran wie ich versucht habe, sie jeden Tag mit Liebe zu überschütten, ihnen Freiraum zu geben, aber auch die angemessenen Grenzen zu setzen. Ja, es gibt z.B. bei uns jeden Samstag Pizza, aber einfach weil die Kinder es lieben und ich aus meiner Kindheit ein Eintopftrauma zurückbehalten habe. Aber egal, diesem Thema habe ich vor ein späteres Kapitel zu widmen.


Zurück zu Erinnerungen und die Vergangenheit. Ich bin also hier, weil ich mich noch der Familienpflicht verbunden fühle und dieses Gefühl momentan noch stärker ist, als mein Wunsch in meiner Comfortzone in meinem zu Hause zu bleiben. Denn ich habe jetzt ein eigenes Leben, ein eigenes schönes zu Hause. Ich stehe auf eigenen Beinen und könnte stolz auf mein bisheriges Leben sein.


Aber dann gehe ich hier durch die Gassen und auch in Läden einkaufen und gehe eigentlich davon aus, dass mich jeder erkennen müsste. So nach dem Motto, ach das ist doch die kleine Gabi, die vor 15 Jahren in die große Stadt gegangen ist. Auch erwarte ich hier jede Menge "alte" Klassenkameraden zu treffen. Aber natürlich ist niemand mehr hier und es erkennt mich auch niemand und ich erkenne auch niemanden. Aber ich kenne die Orte, die Ecken, ich weiß, dass ich da immer ins Kino gegangen bin oder dort immer auf den Bus gewartet habe. Der immer rappelvoll war, und ich manchmal extra ein Stück weitergelaufen bin, nur damit ich etwas eher einsteigen konnte. Früher fuhr der Bus 3 x am Vormittag (zur 0. Stunde für die Gymnasiasten, zur 1. Stunde für die Grundschule und noch etwas später für die Rentner). Heute fährt gar kein Bus mehr, nur ein Rufbus, der nur kommt, wenn man ihn anruft und sich anmeldet.


Alles ändert sich und doch ändern sich die Erinnerungen nicht mit. Ich fühle mich keinen Tag älter als 17, wenn ich in meiner Heimatstadt zu Besuch bin. Es ist als ob mein Körper und meine Seele einfach da weitermachen wollen, wo sie vor 15 Jahren aufgehört haben. Schulranzen packen und wieder zur Schule gehen. Ich bin nicht reifer und erwachsener, sondern fühle mich wie ein Kind. Schutzlos und emotional angreifbar, ohne eigene Stimme und eigene Meinung bzw. ist es nicht wichtig was ich sage.


Auch wenn ich mir Fotos vom Abiball anschaue, erkenne ich kaum jemanden wieder. Denn ich hatte die Namen und Gesichter von früher abgespeichert. Wann sind wir alle nur erwachsen geworden? Selbst die Kinder, die früher immer so furchtbar genervt haben, sind jetzt selber erwachsen und haben schon eigene Kinder.


Aber ich? Ich fühle mich nicht wie 34! Ich weiß noch, als ich jünger war, Nesthäkchen einer Reihe von vielen älteren Cousins und Cousinen, fragte ich mich. Oh man, die sind schon Mitte 20 und sind immer noch nicht verheiratet und haben immer noch keine Kinder, die sollten mal langsam hinne machen. Und dann etwas später, boah, die sind schon über 30, was machen die denn jetzt, die sind doch schon uralt, was wollen die denn jetzt noch aufregendes in ihrem Leben machen? Die sind doch schon so gut wie scheintot.


Naja und jetzt bin ich wohl selbst scheintot, fühle mich aber nicht so. Ich fühle mich nicht alt oder älter oder weiser. Ich hatte furchtbare Angst vor meinem 30. Geburtstag. Aber jetzt die 40? Mein Gott, ist doch nur eine Zahl, ich habe noch nicht die Hälfte meines Lebens rum und die ganze Welt liegt mir zu Füßen. Alles ist möglich.


Und so ist es auch wie meistens im Leben, einfach nur Ansichtssache. Nein, ich bin nicht gerne hier in meiner Heimat, weil ich mich da meinen Träumen und Erinnerungen und letztlich deren Konsequenzen stellen muss. Was habe ich von meinen Teenagerträumen bereits erreicht oder habe ich es noch nicht mal probiert? Wo stehe ich heute und was habe ich in meinem Leben bereits geschafft.


Ich jedenfalls möchte, dass meine Kinder später gerne zu mir nach Hause kommen. Und dies nicht nur, weil sie es als Pflichtgefühl ansehen, sondern weil sie es wollen. Ich bin gespannt ob es mir gelingt. Schließlich wollen wir alle irgendwie alles anders oder zumindest besser machen als unsere eigenen Eltern. Erstaunlich auch, dass uns dies selten nur gelingt und auch sehr erstaunlich, dass Eltern meist viel bessere Großeltern als Eltern sind. Es besteht also noch Hoffnung.


Fazit: man ist immer so alt wie man sich fühlt bzw. es kann nie schaden, mal die Perspektive zu wechseln.

Sonntag, 10. Juli 2016

Schneckenalarm oder wo zieht man die Grenzen

19. Juni 2016 Samstag Mittagspause - die Kinder schlafen, das Wetter ist grau und von Sommer immer noch keine Spur

Ich bin eine Schneckenmörderin oder wo zieht man die Grenze?

Gestern war ich nach einem kurzen Regenschauer im Garten. Oder sollte ich lieber sagen, ich habe die kurze Pause zwischen bei Regengüssen genutzt. Denn die Himbeeren und Erdbeeren wollten geerntet werden. Und ich kann nur sagen, es lohnt sich wirklich nach einem Regenschauer mal nach dem Rechtem im Garten zu sehen.

Denn: ich habe 54 (!) Schnecken gefangen.

 Dazu muss ich sagen, dass ich Vegetarierin bin, kurz vor dem Veganismus. Und auch schon all die letzten Jahre habe ich mich mit dem Schneckenproblem beschäftigt. Denn kann ich Tiere töten, nur weil mein Nutzen größer ist? Ich bin Vegetarier, "weil Tiere meine Freunde sind und ich meine Freunde nicht esse." So halte ich das seit über 20 Jahren (oh man bin ich alt geworden) und eine Schnecke ist nun mal auch ein Tier, wenn auch nur eine Schnecke.

Wo zieht man da die Grenze?

Die Schnecken essen meine Dahlien und Erdbeeren auf. Ich wäre ja für gerechtes Teilen, eine Erdbeere für mich und eine für die Schnecke. Mein Mann hält mich sowieso für bekloppt, weil ich mich damit so beschäftige. Er: wie lange willst du dich denn darüber noch aufregen. Ich: solange bis ich was Neues zum Aufregen finde.

Also, folgende Arten habe ich gefunden, wie man Schnecken los wird:

* einfangen und aussetzen (aber wie weit? Meine Oma hat immer die Igel im Stall gefangen und im Wald ausgesetzt, aber die kamen Tage später immer wieder oder auch mal nach einer Woche, je nachdem wie weit meine Oma geradelt war) und die Schnecken im Garten einfach über den Zaun zu den Nachbarn werfen, dass man das nicht macht, versteht sich von selbst

* die Schnecken mit Salz bestreuen, also das kommt definitiv nicht in Frage, das ist Tierquälerei

* ich fand ja, die Schnecken einzufangen und in das Gefrierfach zu legen, eine tolle Methode. Ich dachte mir, das ist doch der sanftere Tod im Vergleich zu Salz. Aber mein Mann war definitiv dagegen, er hat was gegen Schnecken in der Küche.

* die armen Schnecken mit der Gartenschere zerschneiden, oh Mann, das ist echt übel, aber wohl effektiv

* und dann natürlich irgendwelche chemische Elemente, die für mich aber nicht in Frage kommen.

Da stand ich nun gestern im Garten und fing erst mal an, die armen Dinger zu fangen. Mir war dabei sehr schlecht und sie taten mir echt leid.

Mir geht dann so was im Kopf rum: eine Menschin überfällt ein Schneckendorf. Terroranschlag in Schneckenhausen. So ähnlich würden die Schlagzeilen der Schneckenpost lauten, falls es Überlebende gibt. Ich zerstöre da Familien, reiße Väter von ihren Kindern weg. Der Vater, der vielleicht grad nur was zu essen holen wollte und gesagt hat: ich bin gleich wieder da Kinder. Und dann komme ich und aus die Maus. Mein Mann sagt grad, es gäbe keine männlichen und weiblichen Schnecken. Aha, auch wieder was dazu gelernt.

Mitleid mit Schnecken? Ja, absolut. Es sind doch auch nur Lebewesen, welches Recht habe ich, darüber zu bestimmen, wer leben darf und wer nicht. Nur weil ich Mensch bin? Na gut, das wird jetzt zu philosophisch. Das muss ich mit meinen Gewissen ausmachen.

Was habe ich also gestern gemacht? Ich habe alle eingesammelt. Die Schnecke, die es in der Zeit geschafft hatte, die Tüte hochzuklettern, durfte im Garten bleiben. Sie hatte es sich verdient. Und schließlich muss es ja jemanden geben, der die Story weitererzählen darf. Quasi als Bote.

Und dann? Dann habe ich die Tüte in den Biomüll getan und ein bisschen offen gelassen. Dann haben die Schnecken eine faire Chance rauszuklettern und haben gleich noch was zu essen. Krank, ich weiß.

Und was geht jetzt in meinem Kopf vor? Ich sehe wie die Schnecken sich zusammenrotten und in einer langen Schlange aufreihen und zu mir in die Wohnung kriechen. Ja, die ganzen 100 m, natürlich auf dem Gehweg und dann die Treppen hoch in den 2. Stock.

Und das Fazit? Vielleicht werden sich die Schnecken nicht zusammenrotten und einen Meuchelmord aus Rache an mir tätigen, aber sie würden bestimmt wenn sie könnten. Bzw. man sollte sich eine klare Realitätsgrenze setzen und Nutzen gegen Aufwand abschätzen.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Ich bin Durchschnitt oder Dann fang ich halt einfach mal an


17. Juni 2016 - Freitag 22 Uhr im Fernsehen läuft die Fußball EM Spanien gegen Türkei. Draußen ist es zu nass und zu dunkel für einen Tag im Juni

 

Ich bin Durchschnitt oder Dann fang ich halt einfach mal an

 

Denn wenn nicht jetzt, wann dann. Schon lange möchte ich schreiben und meine quälende Frage war immer, aber was ist wenn das jemand liest. Dabei sollte doch die viel größere Frage sein, WARUM möchte ich schreiben?

 

Auf das Warum habe ich keine Antwort, aber ich möchte sie herausfinden. Vielleicht gibt es ja nicht DIE Antwort sondern ganz viele Antworten. Das gilt es herauszufinden. Wie? Ach das ist jetzt mal eine leichte Frage. Ich werde ein Jahr bloggen und dann mal sehen, ob es mir oder sogar den anderen etwas bringt.

 

Denn wenn man nicht irgendwann anfängt, dann kann zwar immer träumen, kommt seinen Träumen aber nicht einen Schritt näher. Klar, dann kann man natürlich auch nie scheitern und sich immer fragen, ach was wäre wenn und hätte ich nicht damals usw. Deswegen werde ich es jetzt einfach mal ausprobieren. Schon zu lange schiebe ich es vor mir her. Und jetzt habe ich das Gefühl, wenn ich es nicht jetzt mache, dann nie und ich werde alt und verbittert sterben.

 

Na gut, das vielleicht nicht. Aber ich denke, dass jetzt so Mitte 30 ein neuer Lebensabschnitt beginnen kann. Vielleicht eine Art Midlifecrisis. Warum sollen eigentlich nur Männer so was bekommen dürfen?!

 

Der letzte Stein des Anstoßes waren die dann doch unübersehbaren Winke mit dem Zaunpfahl. (Ist die Mehrzahl von Wink – Winke?)

Jedenfalls war ich vorhin an so einem öffentlichen Bücherschrank. Ich liebe diese Bücherschränke für alle, wo jeder hingehen kann und „alte“ gelesene Bücher reinlegen und sich eventuell neue mitnehmen kann. Oder einfach nur mal so hingehen um zu schauen, ob was für mich dabei ist. Ich finde das ist so eine tolle Idee, man kann Bücher in neue liebevolle Hände abgeben und muss sie nicht wegschmeißen oder im Regal verstauben lassen. Mein Lieblingsplatz ist eine rote Telefonzelle. Und da war ich nun vorhin und gab einige Bücher von mir ab und lies so den Blick streifen. Und da war es, das Buch: „Erfolgreich schreiben – beginnen Sie jetzt.“ Also wenn das nicht ein ganzer Lattenzaun war, der mich da angesprungen ist, dann weiß ich auch nicht.

 

Etwas später auf der Couch, ich konnte mich dann doch noch nicht aufraffen einfach anzufangen. Denn die große Frage war immer noch warum und wieso und was ist wenn das wirklich jemand liest und es doof ist? Ich blätterte in einer Zeitung und da war sie, die 50-Euro-Frage bei Wer wird Millionär: Der Appetit kommt A: beim Essen B: beim Frühstück C: Beim Mittag oder D: Beim Abendessen. Ich musste Tränen lachen. Denn mein Kollege und von mir ernannter Mentor, meinte heute Nachmittag noch: fang doch einfach an, wenn es dir so am Herzen liegt, du weißt ja, der Appetit kommt beim Essen. Ich hatte den Spruch bis dahin noch nie gehört. Und dann gleich 2 x am Tag J Und nun ist es endlich soweit und ich fange an.

 

Aber wer bin ich eigentlich? Und was habe ich zu bieten, falls doch mal jemand das hier lesen sollte?! Nicht viel, ich bin nur Durchschnitt. Weiblich, Mitte 30, verheiratet, 2 Kinder. Ich gehe arbeiten, ich bin also Tochter, Mutter, Ehefrau und Arbeitskollegin, weiterhin Freundin, Nachbarin und noch vieles mehr und vor allem habe ich eine Meinung. Ich habe meist zu jedem und alles eine Meinung und die deckt sich meist nicht mit den der anderen. Und wenn ich mal keine Meinung habe, dann ist genau das meine Meinung zu dem Thema.

 

Ich kann euch also nur durchschnittliche Ansichten und Meinungen bieten. Aber sind wir nicht alle ein bisschen Durchschnitt? Sind wir nicht alle die breite Masse?

 

Wir werden es herausfinden, also ich, vielleicht mit euch gemeinsam. Wohin wird dieses Experiment hinführen? Ich weiß es ehrlich nicht. Aber ich bin gespannt wo es hin führt.

 

Fazit 1: Schreiben macht Spaß und träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum oder probiere es zumindest aus.

Mittwoch, 6. Juli 2016

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